Durch den Reichsdeputationshauptschluß
kam 1803 das Niederstift Münster, soweit es die Ämter Vechta
und Cloppenburg mit Friesoythe umfaßte, an Oldenburg. Die Einführung
der oldenburgischen Verwaltung setzte sich erst nach der napoleonischen
Zeit durch, und zwar zum 1. Oktober 1814.
Mehrere Kirchspiele - die Kirchspiele Südoldenburgs
deckten sich bis um 1900 meist mit den politischen Gemeinden, weshalb im
folgenden diese Bezeichnung angewandt werden soll, auch für die Zeit,
wo noch das Kirchspiel damit gemeint war - bildeten ein Amt, mehrere
Ämter einen Kreis. Der Kreis Vechta zerfiel nach 1814 in die
Ämter Vechta und Steinfeld. Die Gemeinden Vechta, Oythe,
Lutten, Goldenstedt, Twistringen, Visbek, Langförden und Bakum mit
Vestrup machten das Amt Vechta aus und Lohne, Dinklage, Steinfeld,
Damme und Neuenkirchen das Amt Steinfeld.
1817 kam es zwischen Hannover und Oldenburg zu Grenzregulierungen,
die vor allem Twistringen, Goldenstedt, Damme und Neuenkirchen betrafen.
Damme und Neuenkirchen bildeten fortan das eigene Amt Damme. Von
der räumlich großen Gemeinde Damme trennte man 1827 Holdorf
als eigenen Verwaltungsbezirk ab.
Durch Gesetz vom 1. Mai 1870 wurde Lohne dem Amte
Vechta zugelegt, und der gesetzliche Entscheid vom 17. April
1871 vereinigte das Amt Steinfeld - seit 1858 war Dinklage Amtssitz - mit
Damme. Zum 1.Oktober 1879 hörte auch dieses als selbständiger
Verwaltungsbezirk auf; fortan gab es nur noch das Amt Vechta.
Für die nachfolgenden Ausführungen soll das "alte
Amt Damme" die Grundlage abgeben, also die Gemeinden Damme, Holdorf und
Neuenkirchen, ungeachtet der vorerwähnten Umlegungen. Weitere
Sichtung und Auflockerung des Materials wird es möglich machen, den
Kreis der Betrachtung über das alte Amt Damme hinaus sich auf den
gesamten Amtsbezirk Vechta erstrecken zu lassen.